XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_376"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_376"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.01S PT0.128S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.5_376</phrase></query>)];
1 - 1
ʿASKALÂN. 12. Route. 329

Der Weg von Ghazza nach Ismaîlia (circa 40 St.; bis el-ʿArîsch
13 St.) durch die Wüste et-Tîh ist nicht lohnend und von Touristen nun
beinahe ganz verlassen. Von Ghazza gelangt man in 1 St. 5 Min. nach
Tell el-ʿAdjûl, beim Wâdi Ghazza (SO. eine gute Stunde entfernt hat
man in den unbedeutenden Ruinen von Umm Djerâr das alte Gerar
wiedergefunden), in 1 St. 15 Min. nach Dêr el-Belâh, das man mit dem
aus den Kreuzzügen bekannten Dârûn zu identificiren versucht hat, von
hier in 1 St. 37 Min. nach Chân Yûnas mit einer schönen Moschee aus der
Zeit des Sultan Barkuk. Nur bei den Ortschaften sieht man etwas Grün.
Dann erreicht man in 1 St. 17 Min. Bîr Refâ (= Raphia), in 2 St. 15 Min.
Schêch Zuwêd, in 2 St. 45 Min. Chirbet el-Bordj, in 2 St. 25 Min. die ersten
Palmen von el-ʿArîsch und bald darauf das breite Thalbett von el-ʿArîsch,
dem biblischen Bach Aegyptens (IV Mos. 4; Jes. 27, 12). In 20 Min.
erreicht man die Festung und Quarantaine. El-ʿArîsch steht auf dem Platze
des alten Rhinocolura. Manche Säulenstücke sind noch vorhanden; im
Innern des Hofes bei der Cisterne dient ein kleiner ägyptischer Tempel
(Granitmonolith) jetzt als Trog. Auf zwei Seiten sind Hieroglyphen, die
wohl noch Niemand abgeklatscht hat(?). Die Stadt soll ursprünglich von
einem äthiopisch-ägyptischen König als Verbannungsort gegründet wor-
den
sein; in den ersten Jahrh. unsrer Zeitrechnung war hier ein Bischofssitz
Laris. Balduin I. König von Jerusalem starb hier 1118, er wurde einbal-
samirt
, seine Eingeweide hier begraben; noch zeigt man den Hadjar
Berdawîl
(Stein Balduins). Napoleon eroberte el-ʿArîsch am 18. Febr. 1799
und kehrte am 2. Juni über el-ʿArîsch nach Aegypten zurück. Am 24.
Januar 1800
wurde der Vertrag von el-ʿArîsch geschlossen, wonach die
Franzosen Aegypten räumen mussten.

12. Von Ghazza nach Jerusalem über ʿAskalân.

Von Ghazza nach Askalon (circa 3 St.). Von Ghazza nach
N. auf demselben Wege zurück reitend, der S. 326 beschrieben
ist, gelangt man in 1 St. an den Scheideweg und verfolgt nun die
sandige Strasse l. dem Telegraphen nach. In 20 Min. hört der
Olivenwald auf, bald wird r. in einiger Entfernung das Dorf Bêt
Hanûn
sichtbar, l. wüste Sandhügel; das Land ist gut angebaut.
Nach 25 Min. überschreitet man das wasserreiche Wâdi Sâfia,
darauf Wâdi el-Djisr (das untere Wâdi Simsim, s. S. 325), über
welches eine alte Brücke führt; r. liegt das Dorf Dêr Esnêd (20 Min.).
Nach 30 Min. sieht man r. das Dorf Herbie, nach 22 Min. Bêt
Djirdji
; nach 15 Min. erreicht man Barbara, das von vielen Oel-
bäumen
umgeben ist. In 35 Min. gelangt man, von der grossen
Strasse hier l. abschwenkend, nach Naʿlia, in 35 Min. nach ʿAskalân.

Historisches. Askalon war eine der fünf Hauptstädte der Philister.
Hier wurde die Gottheit Derketo verehrt, der die Fische heilig waren;
solche wurden daher eigens in Wasserbehältern gepflegt und nicht ge-
gessen
. An den Cultus der Derketo schloss sich der ihrer Tochter an, die
unter dem Namen Semiramis verehrt wurde und der Aphrodite Urania
entspricht. Dieser Cultus der auch Astarte genannten Göttin ist wohl aus
dem Osten eingeführt, zugleich mit den der Göttin heiligen Tauben. Die
Scythenschaaren, welche im Jahre 625 v. Ch. Asien bis zur ägyptischen
Grenze durchzogen, plünderten auch den Tempel der Astarte zu Askalon.
Die Stadt war schon im hohen Alterthum sehr fest; ihre Glanzperiode
durchlebte sie aber erst unter den Römern. In Askalon war Herodes der
Grosse
geboren; obwohl die Stadt nicht ihm gehörte, liess er sie dennoch
verschönern. Im Jahre 1815 verschaffte sich die überspannte Lady Esther
Stanhope
, Nichte Pitt’s (S. 477), von den türk. Behörden einen Firman,
um in den Ruinen von Askalon nach Schätzen suchen zu können; bei den